Die Grenze zu Slowenien passiere ich nördlich von Delnice in Brod na Kupi. Nachdem die Slowenen mit den Gebühren für ihre paar Meter Autobahn vollkommen den Vogel abschießen, führt mich mein Weg direkt durch Ljubljana hindurch in Richtung Kranj. Es ist Sonntag. Von früher weiß ich, dass es verkehrstechnisch kein Problem ist und sehr gut ausgeschildert. Schon mittags stehe ich daher am Loibel Pass, durchquere den stets saumäßg kalten Grenztunnel zu Österreich, kaufe die Autobahnvignette in Klagenfurt und fülle den Tank noch ein letztes Mal bis zum Rand. Ein Stau vor dem Tauerntunnel lässt mich auf die Passtrasse ausweichen. Es folgen Hallein, Salzburg und die Grenze am Walserberg.

Das Wetter ist traumhaft. Die Sonne gibt Anfang September ihr Bestes. Links neben mir ragt der Watzmann majestätisch in den tief blauen Himmel. Gestern, so scheint es mir, bin ich auf dieser Strecke in die andere Richtung gefahren, far, far away von Slade in den Wind brüllend und mit dem Ziel, eine alte Burg in Syrien zu besichtigen.

An mir vorbei rasen zwei Biker mit nur einer kleinen Tasche auf dem Rücksitz. Ich habe die Füße auf den Sturzbügeln und lehne entspannt am Packsack hinter mir. Noch zwei Ausfahrten, noch eine, dann geht es runter von der A8. Ein paar Kilometer Landstrasse und ich bin zu Hause. Im Sitzen klappe ich den Seitenständer nach vorne, drehe den Zündschlüssel nach links und das Bollern des Motors erstirbt.

Im Prinzip müsste ich nur Tanken...